Hilfe! Mein Baby schläft nur an der Brust ein.

Ach, das kommt dir bekannt vor und der Ausstoß der Entsetzung könnte von dir sein? Bitte hier entlang für ein paar Tipps wie man das Einschlafstillen abgewöhnen kann...

 

Was gibt es schöneres als wenn dein kleines, süßes Baby zufrieden und satt, ohne weinen, beim stillen einschläft (und dabei so zuckersüß aussieht)? Fast nichts! Was anfangs, mit einem Neugeborenen, praktisch und einfach ist, kann nach einigen Monaten aber zur Geduldsprobe für Mama werden. Nämlich dann, wenn das Kind beschließt, dass es ausschließlich an Mamas Busen einschlafen möchte und weder Papa, noch Oma es ins Bett bringen oder tagsüber zum schlafen bringen können.

 

Genau so ging es mir auch mit meiner Tochter Hannah. Obwohl mir eine Freundin bereits kurz nach der Geburt sagte, ich sollte das Baby am Besten gar nicht erst an der Brust einschlafen lassen wenn ich ihr dies nicht angewöhnen will (und eigentlich wollte ich das auch nicht), war es bereits nach ein paar Wochen zu spät. Ich war meiner Tochter verfallen und ließ sie tagsüber, wenn wir zu Hause waren, nur noch an meiner Brust einschlafen. Als ich sie dann schließlich abstillen wollte, musste ich meiner Tochter zuerst "abgewöhnen" an der Brust einzuschlafen. Da Hannah nie einen Schnuller akzeptierte (sie bevorzugte lieber das Original), musste ich mir ganz schön was einfallen lassen um sie von ihrer geliebten Einschlafmethode abzubringen.

 

Hier also meine "Erfolgsstory":

 

Sämtliche Versuche der letzten Monate, sie mal ohne Busen zum einschlafen zu bringen endeten in hysterischem Gebrüll und wurden von mir nach kurzer Zeit wieder unterlassen. Aber diesmal wollte ich es „durchziehen“. Da mein Mann, Hannah bereits von Geburt an in den Schlaf trug und dies auch nach wie vor sehr erfolgreich machte, wollte ich sie ebenso daran gewöhnen durch tragen bei mir einzuschlafen. Als die Zeit für das erste Tagschläfchen gekommen war, schnappte ich sie also, stand auf und ging mit ihr durchs Zimmer. Ich sang leise für sie, redete ihr gut zu und lächelte sie dabei an (Lächeln hilft einem ruhig zu bleiben und gibt dem Kind gleichzeitig ein geborgenes Gefühl. Auch wenn man das Lächeln "erzwingt" zeigt es trotzdem seine Wirkung weil die Psyche nicht unterscheiden kann, dass das Lächeln nicht echt ist. Man wird automatisch ruhiger). Natürlich fing sie an etwas zu quengeln und zu raunzen und wollte die Brust. Ich versuchte ruhig und gelassen zu bleiben und trug sie weiter. Als ich das Gefühl hatte, sie „schaukelt sich hoch“ und ist kurz davor hysterisch zu werden, lenkte ich sie schnell ab indem wir aus dem Fenster schauten (beruhigt sie immer sofort). Ich wartete, bis sie wieder ruhig war und nicht mehr weinte und unternahm einen neuen Versuch. Also wieder tragen, dabei ein wenig schaukeln, leise singen. Wieder begann sie zu quengeln, wieder blieb ich ruhig und wartete ab. Kurz bevor sie wieder drohte hysterisch zu werden, schauten wir aus dem Fenster, usw. usf.

Die ersten paar Male dauerte es über eine Stunde aber es wurde von Tag zu Tag besser und bereits nach 4 Tagen wusste sie, wie sie ohne Busen bei mir einschlafen konnte.

  

Für die unter euch, die jetzt denken; „na super, ich gewöhne ihr die Brust ab, aber gewöhne ihr an nur mit Tragen einzuschlafen. Da komme ich ja vom Regen in den Traufe.“ Jein. Es ist zwar vorerst keine Besserung oder Erleichterung aber es ist temporär. Ich habe dann begonnen, mich immer wieder hinzusetzen kurz bevor sie eingeschlafen ist, dann bereits, wenn sie ruhig auf meiner Schulter lag und mittlerweile setze ich mich auf unser „Schlafplätzchen“ auf die Couch, sie legt ihren Kopf auf meiner Brust ab, ich singe ein wenig und 10min später schläft sie. Es ging total problemlos, ihr das "beim tragen einschlafen" wieder abzugewöhnen. Als „Übergang“ zur Entwöhnung der Brust kann und sollte man trotzdem etwas finden, was für das Kind funktioniert. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.

 

Ja, das ist anfangs sehr anstrengend und ja, es wird die ersten paar Male eine Geduldsprobe für euch Mamas werden. 

Mein (sehr schlauer) Mann hat mal zu mir gesagt: "Es geht immer nur darum, wer den längeren Atem hat". Also Mamas, habt den längeren Atem und haltet durch. Für entspanntere Tage und ruhige Nächte.

 

Für Fragen stehe ich euch, wie immer, sehr gerne zur Verfügung.

Eure,

 

Bettina


NACHTRAG: Bevor hier eine Diskussion entbrennt möchte ich noch eines klar stellen: Ich sage NICHT, dass es schlecht ist sein Baby in den Schlaf zu stillen! Wenn DU als Mama das ebenso möchtest wie dein Kind und es für dich OK ist bzw. für euch beide passt, dann tu das und lass dich nicht davon abhalten. Es gibt absolut keinen Grund, das Einschlafstillen abzugewöhnen wenn du und dein Kind es so möchten. Meine Tipps richten sich an jene Mamas, die das permanente Einschlafstillen (vor allem als einzige Methode) nicht mehr tun können oder wollen. Es gilt wie immer: DU bist die Expertin für DEIN Kind!

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