Ein echt mieser Tag...

Über einen echt miesen Tag und warum dieser mich trotzdem nicht zu einer schlechten Mama macht...


Vergangenen Montag hatte ich einen echt miesen Tag. Ich war müde. Die letzten Monate maximal 3 Stunden Schlaf am Stück nagten an mir. Das Wetter war wieder mal grauer als grau und das beschissene C-Wort hing immer noch wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen. Es ging mir nicht gut an diesem Tag. Ich fühlte es. Nicht körperlich - abgesehen von der Müdigkeit - sondern psychisch. Ich musste mich regelrecht dazu überwinden aufzustehen und meinem Sohn die Windeln zu wechseln. Irgendwie schaffte ich es doch, zumindest zu frühstücken und auch mir etwas anzuziehen. Den Haushalt fing ich gar nicht erst an um mir an diesem Tag nicht noch mehr aufzubürden.

 

Um 12 Uhr holte ich die Große von der Krippe. Anders als sonst, ließ ich das Baby bei meinem Mann zu Hause und beschloss, sie schnell mit dem Auto abzuholen. Ich wusste schon im Vorfeld, es würde Diskussionen geben weil meine Tochter nicht gerne Auto fährt. Ich hatte mich nicht geirrt. Sie wütete und schrie, sie raunzte und weinte. Sie war so zornig. Nach über 30min guten Zureden - leider ohne Erfolg - musste ich somit leider das weinende Kind ins Auto bugsieren und akzeptieren, dass ich in diesem Moment leider auf die Bedürfnisse meines Sprösslings keine Rücksicht nehmen konnte. 

 

Und dann kam der Tiefpunkt. Am Nachmittag wollte mein Sohn wie immer in den Schlaf getragen werden und meine Tochter gleichzeitig Buch lesen (was beim gehen nicht klappt weil sie mit ins Buch schauen möchte). Das Baby schrie, meine Tochter weinte und ich verlor die Nerven. Ich war am Ende meiner Geduld und meiner persönlichen Grenzen angelangt. Das permanente Gezerre an beiden meiner Arme und das Gefühl niemandem richtig gerecht zu werden (am aller wenigsten mir selbst) waren plötzlich zu viel. Es war das Tüpfelchen auf dem i, welches das Fass zum überlaufen brachte. Und dann passierte es... Ich tat etwas furchtbares. Ich möchte hier nicht ausführen was es war weil ich mich dafür schäme und auch, weil ich weiß das mich dieser Moment nicht definiert. Mir riss sprichwörtlich die Hutschnur und ich fällte eine falsche Entscheidung. Ich bin sicher, jede Mama kennt diesen Moment.

 

Mir tut sehr leid, was ich gemacht habe und ich habe mir fest vorgenommen, es in Zukunft anders zu machen. Mir gleich vorab Hilfe zu organisieren wenn ich merke, ich komme an mein Limit. An diesen Tagen akzeptieren, dass ich eben nicht unbedingt pädagogisch wertvoll sein kann und die Große 30min TV sehen lassen. Akzeptieren, dass die Situation so ist wie sie eben gerade ist und einmal mehr durchatmen. Ein Stück Schokolade essen und an etwas schönes denken (den letzten Urlaub vielleicht). Kurz in mich hinein hören und überlegen "was brauche ich jetzt gerade?". Oft sind es diese kurzen Momente, in denen wir auf uns selbst achten die entscheiden ob wir den Tag mit einem lächeln oder als nervliches Wrack beenden.

 

Ja, der Tag war Mist. Aber das Jahr hat 365 Tage und an jedem habe ich wieder die Chance zu beweisen, dass ich so nicht bin. Das ich DAS was ich an diesem Tag getan habe nicht bin und das ich so, so viele Möglichkeiten habe meinen Kindern zu zeigen was für großartige Kinder sie sind und wie glücklich sie mich machen.

 

Denn eine schlechter Tag macht mich nicht zu einer schlechten Mama. Es macht mich menschlich!

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0